Emotionale Bewältigungsstrategien
Warum du fühlst, was du vermeidest und wie du es verändern kannst
Körperlich erschöpft, emotional blockiert – oft sind wir nicht im echten Kontakt mit uns selbst. Dieses Video zeigt dir vier unbewusste Strategien, mit denen wir unangenehmen Gefühlen ausweichen. Rationalisieren, Projizieren, Verschieben und Somatisierung trennen uns von unserer inneren Wahrheit. Die Folgen? Konflikte, psychosomatische Beschwerden und ein Gefühl von Leere. Veränderung beginnt mit ehrlicher Selbstwahrnehmung und dem Mut, wirklich hinzuschauen.
Du fühlst dich irgendwie gestresst, erschöpft und unausgeglichen.
Und egal, was du auch probierst du findest einfach nicht den richtigen Hebel, den du umlegen müsstest, um das zu verändern.
Oder du hast ständig Konflikte innerhalb deiner Beziehung.
Oder dein Leben fühlt sich irgendwie leer und unerfüllt an.
Falls dir das bekannt vorkommt, dann kann es sehr gut sein, dass du nicht wirklich in Kontakt mit deinen eigentlichen Emotionen und Gefühlen bist.
In diesem Video möchte ich dir vier Bewältigungsmechanismen verraten, die wir Menschen oft unbewusst anwenden –
und die uns permanent von unseren eigenen Emotionen abtrennen.
Wie genau diese Strategien aussehen, was sie bewirken und vor allem, wie wir das Ganze verändern können –
darüber sprechen wir jetzt. Los geht’s.
Einstieg ins Thema
Herzlich willkommen zu diesem Video schön, dass du eingeschaltet hast.
Wie vor dem Intro erwähnt, soll es heute um das Thema Emotionen gehen.
Genauer gesagt: um die damit verbundenen Bewältigungsstrategien – also Strategien, die wir nutzen,
um unseren Emotionen (meist den unerwünschten) irgendwie auszuweichen.
Das Thema Emotionen ist riesig und umfangreich, deshalb geht es heute wirklich nur um diesen einen Aspekt.
Es wird aber in Zukunft auf meinem Kanal definitiv weitere Videos dazu geben.
Wie Emotionen und Bewältigungsstrategien zusammenhängen, wird schnell deutlich,
wenn wir uns einfach mal fünf Emotionen anschauen:
Angst, Scham, Trauer, Wut und Freude.
Wenn wir spontan sagen müssten, welche dieser Emotionen wir als „gut“ oder „schlecht“ bewerten,
würden wir vermutlich sagen: Freude ist gut – ein Zustand, den wir anstreben.
Aber die anderen vier also Angst, Scham, Trauer und Wut sind eher Emotionen, die wir nicht gerne fühlen.
Die wir schnell verdrängen.
Und im Zuge dieser Verdrängung greifen wir dann zu bestimmten Bewältigungsstrategien, um ihnen auszuweichen.
Die vier großen Strategien
Es gibt vier große Bewältigungsstrategien, die wir Menschen meist unbewusst nutzen
und die uns sofort von unseren Emotionen trennen.
Was dadurch passiert?
Unsere Beziehungen leiden.
Wir erkennen unsere eigenen Bedürfnisse nicht.
Wir können sie nicht kommunizieren.
Und dadurch nehmen wir auch die Bedürfnisse anderer nicht wahr.
Emotionen, die nicht gelebt oder hinterfragt werden, wirken sich zwangsläufig auf unsere Gesundheit aus.
Angestaute Energie im Körper führt früher oder später zu körperlichen Reaktionen
und möglicherweise auch zu Krankheiten.
Unabhängig davon geht es darum, das Leben mit all seinen Facetten wirklich annehmen zu können.
Und das geht nur, wenn wir all unsere Emotionen leben und ihnen Raum geben.
Überblick: Die vier Mechanismen
Welche vier Strategien verwenden wir eigentlich?
Ich zeige dir heute vier der großen Mechanismen.
Es gibt natürlich noch mehr – aber diese vier sind besonders verbreitet.
Alle vier sind Verdrängungsstrategien.
Sie sind Bewältigungsmechanismen, mit denen wir versuchen, mit unerwünschten Emotionen umzugehen.
Stell dir ein Bild vor:
In der Mitte steht die Emotion – stellvertretend für all jene, die wir als negativ bewerten und unterdrücken möchten.
Die vier Mechanismen drumherum sind:
- Rationalisieren
- Projizieren
- Verschieben
- Somatisierung
Rationalisieren – Denken statt Fühlen
Rationalisieren bedeutet: Wir verschieben unsere Gefühle in den Intellekt.
Wir fühlen sie nicht – wir denken sie.
Das heißt: Wir erklären uns unsere Gefühle.
Und das tun wir Menschen sehr gerne.
Sobald wir mit unangenehmen Gefühlen konfrontiert sind,
geht unser Verstand sofort los und sucht eine gedankliche Ableitung:
Warum taucht dieses Gefühl gerade auf?
Warum zeigt sich diese körperliche Reaktion?
Der Verstand versucht, rationale Lösungen zu finden.
Aber dadurch fühlen wir nicht wirklich – wir nehmen unsere Emotionen auf der falschen Ebene wahr.
Projizieren – Gefühle weitergeben
Projizieren ist ein Mechanismus, den man überall in der Gesellschaft findet.
Du empfindest zum Beispiel Scham – weil in einer Runde etwas gesagt wurde, das dich verletzt hat.
Statt diese Scham zu fühlen, sagst du etwas, das dein Gegenüber beschämt.
Wenn du dann spürst, dass der andere sich schämt, hast du das Gefühl weitergegeben.
Der oder die lebt jetzt für dich das Gefühl aus, das du nicht aushalten kannst.
Und dann bist du irgendwie auch zufrieden damit.
Ob im beruflichen Kontext, im privaten oder in Beziehungen –
immer wenn wir anderen die Schuld für unsere Gefühle geben,
zeigt das: Wir übernehmen keine Selbstverantwortung.
Verschieben – Emotionen überdecken
Es gibt Emotionen, die du besser aushalten kannst – und andere, die dich überfordern.
Was tun wir? Wir verdecken die unangenehmen mit solchen, die leichter erscheinen.
Beispiel: Du bist eigentlich traurig – aber du baust eine künstliche Freude darüber.
Das wirkt oft unauthentisch.
Körpersprache, Ausstrahlung und Worte passen nicht zusammen.
Dieser Mechanismus ist extrem energieraubend –
weil du ständig damit beschäftigt bist, etwas zu deckeln.
Warum passiert das?
Vielleicht hast du negative Erfahrungen mit der ursprünglichen Emotion gemacht.
Vielleicht wurdest du überfordert.
Oder du hast gelernt: Du bekommst mehr Anerkennung, wenn du für alle der Sonnenschein bist –
und eben nicht traurig wirkst.
Somatisierung – Emotionen werden körperlich
Wenn wir Emotionen verdrängen, können sie sich körperlich bemerkbar machen.
Emotionen sind nicht direkt Energie – aber sie können enorme Energie freisetzen.
Wenn diese Energie blockiert wird, sucht sie sich einen anderen Weg: über den Körper.
Das zeigt sich z. B. durch:
- Schmerzen
- Anspannung
- Herzrasen
- Bauch- oder Kopfschmerzen
Der Körper sendet dir Signale:
„Schau hin, etwas stimmt nicht.“
Vielleicht ist ein Bedürfnis nicht erfüllt.
Oder eine Denkweise hält dich in einem belastenden Zustand.
Wenn diese Spannung dauerhaft bleibt und keinen Kanal bekommt, reagiert der Körper.
Und dieser Stress ist auf Dauer alles andere als gesund.
Was kannst du tun?
Wenn du dich in einer dieser Strategien wiedererkennst, frag dich:
In welchen Situationen taucht sie auf?
Welche Emotion überdecke ich gerade?
Warum kann ich mit dieser Emotion nicht umgehen?
Gibt es vielleicht eine Erfahrung in deinem Leben – vielleicht schon als Kind –
wo dich genau diese Emotion überfordert hat?
Oder hast du gesellschaftlich etwas gelernt, das du negativ abgespeichert hast?
Ich kenne das noch aus der Schulzeit –
wenn ich mit Scham konfrontiert war, weil ich im Unterricht mal nicht aufgepasst habe.
Dann musste ich mich in die Ecke stellen und mich da schämen.
Und wenn ich dann schön knallrot geworden bin im Gesicht,
dann wurde gesagt: „Ja, jetzt schäm dich!“
„Dass du dich jetzt schlecht fühlst – das ist auch gut so!“
So lernen wir mit der Emotion Scham einen ganz komischen Umgang.
Und vielleicht gibt es auch in deinem Leben solche Beispiele.
Veränderung beginnt mit Bewusstheit
Dieses Puzzlebild – dieses Verständnis für das Ganze –
das wirst du nur erkennen, wenn du lernst, das in dir wirklich zuzulassen.
Und wenn du lernst, ohne Widerstand erst mal genau da hinzugucken.
Veränderung kommt nicht durch Druck – sondern durch ehrliche Wahrnehmung.
Wenn du merkst, dass ein Mechanismus dich blockiert,
dann nimm den Widerstand raus und beobachte dich selbst mit Neugier statt mit Urteil.
Schlusswort
Das soll’s für heute gewesen sein.
Ich danke dir für deine Zeit und fürs Zuschauen.
Wenn dir das Video gefallen hat, lass mir gern ein Like oder ein Abo da.
Schreib mir auch gern was in die Kommentare – darüber freue ich mich.
Und ich würde mich freuen, dich im nächsten Video wieder begrüßen zu dürfen.
Bis dahin: Alles Gute und Tschüss!